Eigentlich habe ich ein wenig Bange, wenn ich ehrlich bin. Ganz ungeniert schreibe ich einfach so nieder, was in mir vorgeht. Gebe Dinge preis, die ich bis jetzt für mich behalten habe.

Warum mache ich das eigentlich?

Diese Frage habe ich mir schon oft gestellt, als ich mein perfektes Leben auf Facebook, Instagram und co. der Öffentlichkeit präsentiert habe. Ein #selfie hier, ein “candid pic” da. Das Ziel: Menschen mit meinem Leben beeindrucken, likes sammeln und immer mehr Followers auf den Sozialen Netzwerken heranlocken.

Die Sucht des 21. Jahrhundert.

Auch wenn ich es nicht war haben möchte: ich bin im Bann der Sozialen Netzwerke gefangen. Jedes Mal wenn mein Handy einen schrillen Ton von sich gibt, greift meine Hand mittlerweile automatisch auf mein Handy. Was hat sich getan? Eine neue Nachricht von einem Follower. Gleich antworten, dauert ja nur zwei Minuten. Kaum hat man geantwortet, kommt die nächste Benachrichtigung. Aus diesen zwei Minuten werden zehn. Und aus diesen zehn werden dreißig. Kostbare Stunden meines Lebens gehen für unsinnige Minuten auf Instagram drauf. Zeit in der ich auch weitaus wichtigere Dinge im Leben machen könnte.

Was?! Nur 53 likes auf das neueste Bild!

Zahlen sind Fakten. Aber es gibt Fakten, die nicht wirklich aussagekräftig sind. Was sagt schon die Zahl der likes darüber aus, wie schön ein Foto ist. Aber das ist leider in den Köpfen unserer Gesellschaft so verankert. In der Vergangenheit habe ich schon Fotos gelöscht, nur weil sie nicht viele likes bekommen haben. Selbstzweifel haben sich entwickelt. Bin ich zu dick? Habe ich nicht genug make-up drauf? Ist mein Kleidungsstil nicht cool genug?

Ich in Irland mit einem tierischen Freund.
Gib einem Menschen einen Hund und seine Seele wird gesund.
Was passt den Menschen nicht an meinem Foto?

Diese Frage hat mir die Augen geöffnet. Wieso ist es so wichtig, dass den Menschen dieses eine Bild gefällt. Es kann einem doch egal sein, was gewisse Menschen über einen Denken. Wichtig ist doch, dass man sich selbst treu bleibt, seine Werte klar definiert hat und dass man sich so akzeptiert wie man ist. Die Anzahl der likes, sagt nämlich nichts über den Charakter eines Menschen aus, und dieser Aspekt geht leider zu oft verloren. 

Wieso habe ich mich so entwickelt?

In meiner Familie spielte das Auftreten in der Öffentlichkeit eine sehr große Rolle. Schicke Markenkleidung, eine funkelnagelneue Luxuskarre und die neuesten Technologien mussten immer zur schau gestellt werden. Die Wertschätzung ging hauptsächlich über materielle Dinge. Da fing der ganze Spuk schon an: Man musste immer im Mittelpunkt stehen. Damit ist jetzt aber Schluss!

Freiheit. 
Ich stehe auf einem Berg und schaue in die ferne.
Der Wunsch nach Freiheit lässt unser Herz fliegen lernen.

Es wird an der Zeit authentisch zu sein. Der Mensch zu sein, der ich immer sein wollte. Das tun, was ich immer machen wollte. Und jetzt sitze ich hier vor meinem Laptop und schreibe diese Zeilen nieder. Einfach, weil es an der Zeit ist so zu Leben, wie ich mir das vorstelle. Ab sofort, zählen nicht mehr die likes meiner #selfies, sondern nur mehr die Selbstliebe meines wahren Ichs. Egal, was die Menschen denken, ich werde die verrückte, lustige und liebenswerte Theresa sein, die, die ich immer schon sein wollte. 

Also: Sei immer du selbst! Außer du kannst ein Einhorn sein, dann sei immer ein Einhorn!

Ich und eine Freundin zu Halloween als Einhorn verkleidet.

 

4 Antworten

  1. Du schreibst, “es ist egal was gewisse Menschen über dich denken” . Zu einem ist es egal, was überhaupt irgendwer über dich denkt, zum Anderen ist, dass der falsche Ansatz in den social network. Du postet die Bilder. Kommt keiner zu dir und verlangt danach. Also heißt die Frage, warum mache ich (in dem Fall du) das? Haben die Anderen nichts mit zu schaffen. Du allein bist dadurch für jede Reaktion im Netz verantwortlich, da du dich freiwillig Öffentlich machst. Ich denke aus dieser Perspektive könnte man (und damit meine ich uns alle) die Situation neu bewerten was Insta und Co angeht. Zumindest aus meiner Sicht.

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